Das Headis Masters – Ein Turnier hart wie Stein16.09.2014
Headis-Action mitten im Steinbruch
Bild:HEADIS

Die Szenerie war wie gemacht, um den wichtigsten Titel im HEADIS-Circus nach der Weltmeisterschaft am vergangenen Wochenende zu vergeben. Ein unscheinbarer Weg aus goldenem Sand führte die 30 Teilnehmer des HEADIS MASTERS 2014 durch ein großes Steintor zu einer unwirklichen Kulisse, die zweifellos in die Kategorie „besonders“ eingeordnet werden darf. Ein riesiger Steinbruch im Pfälzerwald südlich von Kaiserslautern streckte sich vor den Männern und Frauen aus, die sich über die Gesamtwertung des Jahres 2013 für das Prestige-Turnier qualifiziert hatten. Nur die besten SpielerInnen aus dem letzten Jahr durften sich über zwei Tage im Staub des Steinbruchs miteinander messen, um am Ende vielleicht den monströsen Pokal für den Turniersieg mit nach Hause nehmen zu können. 

Doch das ist bei dem Teilnehmerfeld eines Elite-Turniers leichter gesagt als getan. Satte 16 Spieler aus der aktuellen Top-20 der Weltrangliste waren am Start, darunter der Weltranglistenerste und Weltmeister von 2013 Headsinfarkt (Köln), der Weltmeister von 2012 und 2014 Heineken (Göttingen), Titelverteidiger Headbrötchen mit Zwiebeln (Köln), der frisch gebackene Champion bei der Headness Lauchgesicht (Göttingen) und natürlich der Erfinder des Spiels himself, die Pottsau aus dem Saupott, zu neudeutsch Headi Potter (Kaiserslautern). Auch bei den zehn Frauen war fast alles dabei, was Rang und Namen hat. Lediglich Eligator (Göttingen) musste ihren Start kurzfristig absagen.

Es war also alles angerichtet für ein episches Wochenende und nach einem Kaffee und dem obligatotischen Trash Talk in diversen Dialekten („Ajo du Gibser, soll ich dich gleich mol drübber ziehen?!“) ging sie ab, die wilde Fahrt. Jeweils fünf Männer kämpften in vier Gruppen um die ersten beiden Plätze, die zur Teilnahme an den KO-Spielen um die Plätze 1 – 8 berechtigten. Die Dritten und Vierten der Gruppen spielten die Plätze 9 – 16 untereinander aus und für die Fünften blieben die hoch geachteten Platzierungen 17 – 20. Bei den Frauen ging es in zwei Fünfergruppen um die Wurst.

Schnell wurde klar, dass der ein oder andere besser noch einen Kaffee mehr getrunken hätte, denn wer keine unliebsame Überraschung erleben wollte, musste von Beginn an hellwach sein. Das bekamen unter anderem auch der an Position zwei gesetzte Sniper Schorsch (Lautern) zu spüren, der gleich sein erstes Spiel gegen Flying Dutchman (Bielefeld) in den Sand setzte. Auch der Wurstverkäufer (Köln) landete nach der Auftaktniederlage gegen gegen Wildcard-Nachrücker Schmifie (Lautern) auf dem Boden der Tatsachen. Auch Altmeister Spiff (Göttingen) und der hoch veranlagte Headset (Trier) verpassten in ihren zugegeben ultra stark besetzten Gruppen die ersten beiden Plätze und mussten in die Trostrunde. Ohne Fehler präsentierten sich hingegen Headsinfarkt, Heineken und das Lauchgesicht, die sich souverän den Gruppensieg holten.

Bei den Frauen war das Favoritensterben noch eklatanter. Mini Milk (Göttingen), die vor Wochenfrist noch in Münster bei der Headness ihren ersten Turniersieg einfahren konnte, traf einen Tag vor ihrem Geburtstag keinen Ball und hatte nichts mit dem Gruppensieg zu tun. Auch die Weltmeisterin von 2013 Headi Bobics junger Tatapan (Trier) wurde nicht richtig warm. Einen besseren Eindruck hinterließen hingegen Weltmeisterin Red Hot Chilli Headers missing Pepper (Saarbrücken) und Schmoffkopf (Köln), die später auch den Gesamtsieg unter sich ausmachen sollten. Da die KO- und Platzierungsspiele am nächsten Tag stattfanden, konnte man den Abend am Lagerfeuer bei Wurst und zwei bis 17 Kaltgetränken gemütlich ausklingen lassen.

Tag zwei startet um zehn Uhr etwas früher, da die Turniertische zunächst auf zwei und später auf einen reduziert wurden. Der Hauptfokus lag vor allem auf den KO-Spielen um den Turniersieg und dem Duell der vier schlechtesten Spieler um den letzten Platz (Schande vom Schweinstal). Wie schon an Tag eins begann der Finaltag mit einer (kleinen) Überraschung. Weltmeister Heineken reichte eine Satzführung nicht, um Headbrötchen mit Zwiebeln zu schlagen und musste sich schon im Viertelfinale vom Turniergewinn verabschieden. Auch Sniper Schorsch haderte mit seinem Spiel und musste sich am Ende dem Wurstverkäufer geschlagen geben, der erstmals ein Halbfinale erreichte. Das Semifinale komplettierten Headsinfarkt und Lauchgesicht.

Somit hatte Köln mit drei Spielern im Halbfinale die Chance auf einen historischen Dreifacherfolg. Alleine der Göttinger Lauchgesicht konnte dem noch einen Strich durch die Rechnung machen – und er tat es. Trotz 6:0-Führung im dritten Satz gelang es Headsinfarkt nicht den Sack zuzumachen und unterlag am Ende Lauch verdient. Auch das zweite Halbfinale ging über drei Sätze, an deren Ende Headbrötchen über seinen Trainingspartner Wurstverkäufer triumphierte. Die nachfolgenden Geschichten waren schon geschrieben: Entweder verteidigt Headbrötchen seinen Titel als MASTER oder Lauch holt sich seinen zweiten Turniererfolg in Serie.

Zunächst aber spielten die Frauen ihren Champion aus und da führte an diesem Wochenende kein Weg an Red Hot Chilli Headers missing Pepper vorbei. Das musste auch Schmoffkopf neidlos anerkennen und gratulierte der Saarbrückerin nach hartem Fight am Ende zum Turniersieg. Noch knapper ging es anschließend bei den Männern zu. Das Lauchgesicht schnappte sich den ersten Satz und spielte auch im zweiten Satz einen guten Ball. Headbrötchen kniff jedoch zum Ende noch einmal die Pobacken zusammen und sicherte sich mit drei Punkten in Folge den Ausgleich in Sätzen. Davon unbeeindruckt leistete sich Lauch im Entscheidungssatz kaum noch Fehler und brachte auch seine Volleys mit tödlicher Präzision auf die Platte. Am Ende durfte der Göttinger zum zweiten Mal innerhalb von einer zwei Wochen jubeln und darf sich bis zum nächsten Jahresbesten-Turnier HEADIS MASTER 2014 nennen! Die Plätze drei und vier gingen an Headsinfarkt und den Wurstverkäufer bei den Männern und Headinho (Göttingen) und Red Hot Chilli Header (Saarbrücken) bei den Frauen.

Achja, der letzte Platz und der Preis für den besten Spielernamen ging an den Lokalmatadoren McLovin, die ausgeleierte Dreilochstute (Lautern). Gut gemacht Junge!