Einmal mehr war schon am Tag vor der Weltmeisterschaft überall zu spüren, dass es bald losgeht. Auf Facebook war von etlichen Spielern zu lesen, dass sie es nicht mehr erwarten können nach Kaiserslautern zum größten Turnier des Jahres zu kommen. Am Freitagnachmittag waren dann 13 Platten im Fritz-Walter Stadion aufgebaut, die Musik lief und die ersten Bälle wurden gespielt. Die Headis WM hatte begonnen.
Auch in diesem Jahr gab es keine Teilnehmerbeschränkung und jeder konnte freitags die Vorrunde spielen um sich für das Hauptfeld am Samstag zu qualifizieren. Zu dem zweitägigen Turnier sind 90 Jungs und 20 Mädels angereist. Angesichts des erhöhten Zeitaufwands im Vergleich zu anderen Turnieren ein bombastisches Teilnehmerfeld! Sogar aus Österreich sind mehrere Spieler zu ihrem bereits zweiten Turnier angereist und stellten ihre Konkurrenzfähigkeit unter Beweis. Herzlich Willkommen in Kaiserslautern.
Bereits der Freitag war ein großartiger Eventtag für alle angereisten – egal ob sie bereits für das Hauptfeld gesetzt waren oder nicht. Bis kurz vor Mitternacht wurden die letzten Latenight-Qualigruppen gespielt. Erneut wurden sich hier sehr starke Duelle im Kampf um eine gute Setzposition für das Hauptfeld geliefert. Zwischen 18 und 20 Uhr wurde die erste Street Headis Challenge in 2er Teams veranstaltet. Nachdem kein Team den Shot außerhalb des Stadions schaffte, lochte der Biervampir mit seinem Partner Kikllkapo ein und sahnte dafür auf der Aftershowparty ein von den Spielern unterschriebenes FCK Trikot ab! Kikllkapo freute sich mindestens genauso über sein Trikot ohne Unterschriften.
Ab Samstagmittag kam es zur eigentlichen Action. Jetzt griffen auch die 20 Mädels ins Geschehen ein und um kurz nach 11:00 wurde an 12 Platten gezockt. Es war Headis WM auf dem Betze. Tausende FCK Fans staunten einmal mehr was an den Tischen gezeigt wurde. Mr. Beksbi an den Turntables, Bratwurst in der Hand und Ballakrobatik vor Augen sorgten für gute Unterhaltung bei allen Außenstehenden.
Obwohl die WM jährlich das Turnier mit dem größten Organisationsaufwand und dem engsten Zeitplan ist, verlief alles nahezu reibungslos. Die Mädels spielten ihr Finale um 15:40, vor Anpfiff des FCK gegen den Champions League Teilnehmer FC Nordsjælland. Das Duell hieß Elligator gegen Headis Bobics jungen Tatapan. Doch wie kam es dazu?
16 der 20 Teilnehmerinnen kamen in der Gruppenphase weiter und standen sich in den KO-Spielen gegenüber. Die Viertelfinals im Überblick
Headis Bobics junger Tatapan – Schmoffkopf
Hoshi – Red Hot Chili Headers missing Pepper
Mini Milk – Headinho
Elligator – Head Sparrow
Mit Schmoffkopf und Red Hot Chili Headers missing Pepper verabschiedeten sich also die beiden Finalistinnen von München und Mitfavoritinnen auf den Weltmeistertitel bereits im Viertelfinale. Das Halbfinale machten die besten 4 Mädels der Weltrangliste unter sich aus. Dort kann sich Headi Bobics junger Tatapan gegen Dauerweltmeisterin Hoshi durchsetzen, nachdem das gleiche Duell – ebenfalls im Halbfinale – im letzten Jahr noch anders ausging. Im Göttinger Duell beim zweiten Halbfinale besiegt Elligator ihre Trainingspartnerin Mini Milk und zieht nach 2011 in ihr zweites WM Finale ein. Im Spiel um Platz 3 kann Hoshi gegen Mini Milk nicht ihr gesamtes Können und ihre Ruhe an die Platte bringen. Die Offensivstarke Mini Milk holt sich verdient den dritten Platz.
Frauenfinale. Elli gegen Tatapan. Tausende Zuschauer. Livekommentar durch die Stadionlautsprecher. Anspannung. Dritter Satz. Hin und Her. Her und Hin. In einem hartumkämpften und nervenaufreibenden dritten Satz krönt Headi Bobics junger Tatapan ihren monatelangen Aufstieg mit 12:10 und dem Weltmeistertitel.
Während das Turnier der 20 Mädels beendet ist, befinden sich die 90 Jungs noch im Viertelfinale. Vereinzelt müssen Spieler mit nur 5 Minuten Pause zwischen den Spielen antreten um den engen Zeitplan einzuhalten. Doch wer Weltmeister werden will, muss auch mal 2 Spiele hintereinander bestreiten können. Im Viertelfinale der WM stehen daher nur Topspieler
Heineken – Headbrötchen mit Zwiebeln
AJ aka The Gorilla – Spiff
Sniper Schorsch – Headset
Lord Voldehead – Headsinfarkt
Nachdem sich Heineken gegen Altmeister Kantenmechaniker denkbar knapp mit 11:9 im dritten Satz durchsetzt, muss er auch gegen das Headbrötchen alles abrufen. Der amtierende Weltmeister liefert eine Topleistung ab. 11:8, 11:8. Halbfinale und gepusht bis zum geht nicht mehr. AJ gewann überraschend seine Gruppe mit Headclashgewinner Headset und traf im Viertelfinale auf die Göttinger Ikone Spiff. Hier war leider Schluss. Spiffs Erfahrung setzt sich mit 11:7, 11:4 durch. Die Lautrer Hoffnung auf den Titel bei den Männern Sniper Schorsch hatte es unter die letzten Acht geschafft. Letztes Jahr bei der WM noch an Headset gescheitert, packt er es nach 1:4 Rückstand im dritten Satz sich zu fangen. Ein hochklassiges Viertelfinale, das am Ende eben nur einen Sieger haben kann entscheidet dieses Mal der Lautrer für sich. Und dann war da noch dieser Headsinfarkt. In Windeseile auf Rang 2 der Weltrangliste geeilt und für nicht wenige der Titelfavorit. Im Viertelfinale stand ihm der Weltmeister von 2010 im Weg, Lord Voldehead. 11:4, 11:6 spricht eine eindeutige Sprache.
Die Halbfinals waren also angerichtet. Wie bei den Mädels waren auch bei den Jungs die vier bestplatzierten Spieler der Rangliste im Halbfinale. Alles versammelte sich um die einzig verbliebene Turnierplatte. Zuschauer kamen und feuerten die Protagonisten an. Das erste Halbfinale war eine Neuauflage von 2012: Heineken gegen Spiff. Erneut setzt sich Heineken nach einer fehlerfreien Leistung durch, nachdem Spiff im ersten Satz gar nicht im Spiel war. Im zweiten Satz waren beide auf Augenhöhe aber der Weltmeister kann sich mit 15:13 durchsetzen. Heineken zieht also zum dritten Mal in Folge in das WM Finale ein. Stark!
Direkt im Anschluss legten Sniper und Headsinfarkt los. Angedrehte Angaben. Hammerharte Volleys. Defensivaktionen meterweit hinter der Platte. Es war ein hochklassiges Spiel, bei dem die Zuschauer gerne einen dritten Satz gesehen hätten. Headsinfarkt hatte etwas dagegen und schlägt Sniper Schorsch verdient mit 11:6, 11:9.
Ohne Pause will Sniper sein Spiel um Platz 3 gegen Spiff bestreiten. Gesagt, getan. Von Spiff weniger unter Druck gesetzt als von Headsinfarkt, kann Sniper besser seine Stärken ausspielen. Im zweiten Satz steht das Spiel auf Messers Schneide. Beide Spieler zeigen in mehreren sehr langen Ballwechseln ihr gesamtes Können an der Platte und erspielen sich Satzbälle. Das bessere Ende hat Sniper Schorsch mit 11:8, 13:11.
Rausgehen war jetzt angesagt. Finale am Rasen des Stadions war angesagt. Wie jedes Jahr tummeln sich plötzlich etliche Headisspieler in der Nähe des Spielfeldrands und schauen gebannt auf das wichtigste Spiel des Jahres. Wer kann sich durchsetzen? Der finalerfahrende Weltmeister aus Göttingen oder der Überflieger aus Köln? Mit einer bärenstarken Leistung, bei der er dank seiner Offensivqualität viele direkte Punkte macht und dank seiner Defensivstärke seinen Gegner zu Fehlern zwingt, holt sich Headsinfarkt in beeindruckender Manier den Weltmeistertitel! 11:6, 11:3 gegen keinen geringeren als die Nr. 1 der Weltrangliste. Mit nur einem einzigen verlorenen Satz im gesamten Turnier schafft es Headsinfarkt seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Glückwunsch!
17:00. Feierabend auf dem Betze. Viele Spieler bauen blitzschnell alles ab. Besonders hervorzuheben sind hier die Jungs aus Darmstadt, die nach München zum zweiten Mal bis ganz zum Schluss des Abbaus blieben und uns tatkräftig unterstützt haben. That’s the sprit! Ab 18:00 grillt Rolli alles vom tiefgefrorenen Hähnchen bis zur 50cm Bratwurst. Spontane Street Headis Battles und geselliges Einstimmen auf die Aftershowparty beginnen. Bei der Siegerehrung und der Preisvergabe sämtlicher WM Specials brechen einmal mehr alle Dämme. Europapokal!